Drogen machen abhängig, Gentechnik ist unnatürlich, Scheitern will niemand und am Sterben ist nun wirklich gar nichts Gutes zu finden – oder etwa doch? In der Doku-Reihe „Was ist gut an … ?“ werden vermeintlich schlechte Dinge aus einer anderen Perspektive betrachtet, um ihre guten Seiten aufzuzeigen. Dafür haben wir uns auf die Suche nach spannenden und persönlichen Geschichten gemacht.
Und wir haben sie gefunden: Da ist zum Beispiel Karin, die mit 80 Jahren einen Drogentrip macht – ihr letzter Ausweg aus der Depression. Oder Emilia, die wenige Wochen zuvor mit einer schweren Erbkrankheit zur Welt kam, wobei eine Gentherapie ihr ein neues Leben schenken soll. Und dazu gibt es noch ein bisschen „Wissen To-Go“ in leicht verdaulichen Häppchen.
Für vier Folgen „Was ist gut an … ?“ hat unser #BilderfestTeam mehrere Monate recherchiert, war 25 Tage auf Dreh und 64 Tage im Schnitt.
Starke Geschichten von starken Protagonistinnen und Protagonisten – das war teilweise eine gewaltige Herausforderung. Wie findet man zum Beispiel eine Person, die selbstbestimmt sterben möchte und sich dabei filmisch begleiten lassen möchte? Wir haben Sterbehilfeorganisationen kontaktiert, mit Ärztinnen und Ärzten gesprochen und uns in Facebook-Gruppen ausgetauscht – wochenlang ohne Erfolg, ehe wir den Kontakt von Astrid aus Amsterdam erhielten. Astrid wollte sterben, in wenigen Wochen sollte es soweit sein. Wir durften sie kurz vor ihrem geplanten Tod mit unserer Kamera begleiten. Doch dann kam es auf einmal ganz anders: Ihr Halbbruder, der nach ihrem Tod alles regeln sollte, musste in Corona-Quarantäne und Astrids Tod verschob sich auf unbestimmte Zeit. Heute lebt Astrid noch immer.
Etwas Gutes am Scheitern zu finden – das haben wir uns anfangs ganz einfach vorgestellt. Schlicht nach dem Motto „hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weitergehen.“ Aber wie finden wir hierzu eine persönliche, emotionale und vor allem auch spannende Geschichte? Eine, die nicht banal ist, sondern wirklich etwas Besonderes, denn wir wollten eine Person finden, die wirklich existenziell gescheitert ist. Puh, an dieser Suche wären wir dann selbst fast gescheitert. Wir haben unter anderem bei Sozialhilfen und Drogenhilfen angefragt, mit Spitzensportlerinnen und -sportlern gesprochen sowie mit gescheiterten Politikerinnen und Politikern. Aber über das eigene Scheitern reden die meisten nicht gerne. Am Ende sind wir eigentlich fast zufällig bei Martin Frost gelandet und haben uns entschieden, seine Geschichte zu erzählen. Die Geschichte eines Menschen, der kriminell wurde und damit im Leben gescheitert ist.